FMW-Redaktion
Die deutschen Verbraucherpreise für September wurden soeben in ihrer vollständigen und endgültigen Version veröffentlicht. Die Schnellmeldung vom Monatsanfang mit +1,8% im Jahresvergleich wurde heute bestätigt. Damit verharrt man auf dem selben Niveau wie im August.
Seien wir mal ehrlich. Die mit Abstand wichtigste Hauptgruppe bei den Verbraucherpreisen sind Lebensmittel. Oder kaufen Sie täglich Fernseher, oder buchen täglich Urlaubsreisen? Nein, es sind die täglichen Lebensmitteleinkäufe, die bei jedem Bürger jeden Tag aufs Neue Kosten verursachen. Und diese Preise steigen im Jahresvergleich um 3,6%. Mehr Details vom Statistischen Bundesamt im Wortlaut:
Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich von September 2016 bis September 2017 um 3,6 % und damit noch stärker als die Energiepreise. Im September 2017 waren vor allem Speisefette und Speiseöle (+ 34,2 %) teurer als ein Jahr zuvor, insbesondere mussten die Verbraucher für Butter durch den erneuten Preisanstieg erheblich mehr bezahlen (+ 70,4 %). Auch Molkereiprodukte kosteten durchweg deutlich mehr (+ 15,0 %). Weitere Preiserhöhungen gab es unter anderem bei Fisch und Fischwaren (+ 3,4 %) sowie Fleisch und Fleischwaren (+ 2,6 %). Lediglich für Gemüse insgesamt gingen die Preise im Vergleich zum Vorjahresmonat zurück (− 4,4 %). Ohne Berücksichtigung der Preise für Energie und Nahrungsmittel hätte die Inflationsrate im September 2017 bei + 1,5 % gelegen.
Gemessen an der Gesamtteuerung erhöhten sich die Preise für Waren insgesamt im September 2017 gegenüber dem Vorjahr mit + 2,2 % überdurchschnittlich, maßgeblich bestimmt durch die Preisanstiege bei Energie (+ 2,7 %) und bei Nahrungsmitteln (+ 3,6 %). Auch andere Waren verteuerten sich binnen Jahresfrist deutlich, insbesondere Zeitungen und Zeitschriften (+ 5,2 %) sowie Tabakwaren (+ 4,3 %).
Im Vergleich zu den Waren erhöhten sich im September 2017 die Preise für Dienstleistungen insgesamt mit + 1,6 % gegenüber dem Vorjahresmonat schwächer. Die Preisentwicklung für Dienstleistungen wirkte somit dämpfend auf die Inflationsrate. Bedeutsam für die Teuerung der Dienstleistungen waren die Nettokaltmieten (+ 1,7 % gegenüber September 2016), da private Haushalte einen großen Teil ihrer Konsumausgaben dafür aufwenden. Daneben verteuerten sich zum Beispiel auch Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+ 3,5 %) sowie Verpflegungsdienstleistungen (+ 2,5 %). Deutlich günstiger für die Verbraucher waren hingegen Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (− 7,3 %). Zudem gingen binnen Jahresfrist die Preise für Telekommunikationsdienstleistungen (− 0,7 %) zurück.
Die folgenden Grafiken zeigen auch anschaulich, in welchen Sektoren sich welche Veränderungen im Jahresvergleich ergeben haben.